Auf Einladung von Landtagsabgeordneten Patrick Grossmann hat der Bayerische Staatsminister der Finanzen und für Heimat, Albert Füracker, zwei mittelständische Unternehmen in Neutraubling besucht. Los ging die Tour des Ministers bei der Maschinenfabrik Guido GmbH – einem internationalen Technologieführer im Bereich Hochdruckleitungen für Verbrennungsmotoren, Brennstoffzellen und Tanksystemen. Inhaber Hans-Jürgen Guido und seine Tochter Viktoria Guido gaben Einblicke in die Unternehmensführung und die Produktion der hochfesten nahtlosen Präzisionsstahlrohre für Höchstdruckanwendungen.
Minister Füracker zeigte sich beeindruckt von der Ausrichtung des Unternehmens und den hohen Investitionssummen am Standort Neutraubling. Er betonte, dass es nicht selbstverständlich sei, dass Firmen, die international aufgestellt sind und dort andere Rahmenbedingungen vorfinden, ihre Hauptinvestitionen bei uns tätigen. Das ist enorm wichtig und stärkt unsere Wirtschaft. Bei aller Zuversicht stellte Hans-Jürgen Guido aber auch deutlich die Herausforderungen der letzten Jahre und die schwierigen Rahmenbedingungen für das energieintensive Unternehmen dar. Sein größter Apell an Minister Füracker sowie die anwesenden politischen Vertreter – Landtagsabgeordenter Patrick Grossmann, Bundestagsabgeordneter Peter Aumer, 1. Bürgermeister Harald Stadler und 3. Bürgermeister Dr. Phillipp Ramin – betraf die Energiepolitik: „Wir brauchen dringend eine langfristige Energiepolitik mit dem Hauptziel wettbewerbsfähiger Energiekosten für unsere Unternehmen bei gleichbleibender Versorgungssicherheit. Das ist für uns eine der wichtigsten Komponenten.“ Darüber hinaus sprach Herr Guido auch den Wunsch nach Technologieoffenheit bei der CO2-Reduktion und die Förderung der Wasserstofftechnologie sowie den absolut notwendigen Bürokratieabbau an. Die Besucher pflichteten dem Inhaber bei, es brauche vor allem Planbarkeit für die Wirtschaft und Entlastung statt Belastung, so der einhellige Tenor. Und Patrick Grossmann ergänzte: „In Deutschland müssen wieder Rahmenbedingungen für eine wettbewerbsfähige Industrie geschaffen werden. Deshalb sind stabile Netzentgelte für alle Endverbraucher, insbesondere für unsere Wirtschaft, überlebenswichtig.“
Anschließend ging es ein paar Straßen weiter zur Otto Lehmann GmbH. Ein ebenfalls mittelständisches, energieintensives Unternehmen, das führend ist in der Produktion von Dachzubehör aus Stahl und NE-Metallen. Hier erläuterten die Geschäftsführer Franz Ehl und Andreas Batzl den Gäste die neue Feuerverzinkungsanlage, die erst diesen Sommer in Betrieb genommen wurde. „Mit dieser Anlage können jährlich rund 19.000 Tonnen CO2 eingespart sowie der Stromverbrauch um 76 Prozent und der Erdgasverbrauch um 60 Prozent reduziert werden. Eine Zukunftsinvestition, die uns nicht nur leistungsfähiger macht, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz leistet,“ so Franz Ehl. Trotz dieser Einsparungsmöglichkeiten ist die Entwicklung der Energiepolitik eine der größten Herausforderung für das Unternehmen. Und auch hier fällt das Stichwort „überbordende Bürokratie“. Zwei wichtige Faktoren, die die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft schwächen und bei denen die Politik zwingend gegensteuern muss. Hier ruhen die Hoffnungen vor allem auch auf den baldigen Neuwahlen im Bund. Dazu MdB Peter Aumer: "Kosten und Aufwand durch Bürokratie, Energie und Steuern haben mittlerweile ein Ausmaß angenommen, das für viele Unternehmen einfach nicht mehr tragbar ist. Gerade mittelständische Unternehmen, die Arbeitsplätze und Wohlstand in Deutschland sichern, brauchen eine Perspektive." Finanzminister Füracker bedankte sich für die Einblicke und die Erfahrungsberichte aus der Praxis. Er bekräftigte, dass wir gemeinsam an einem Strang ziehen müssen, um die Rahmenbedingungen für die Unternehmen zu verbessern und ihnen eine nachhaltige Perspektive bieten zu können. Landtagsabgeordneter Grossmann betonte abschließend, dass es ihm sehr wichtig ist, die Mitglieder der Staatsregierung in den Stimmkreis zu holen und vor Ort über aktuelle Herausforderungen zu diskutieren. „Mit Finanzminister Albert Füracker als Oberpfälzer haben wir hier ein ausgezeichnetes Sprachrohr in der Landesregierung,“ so Grossmann.